La Fortuna - Die Glücksgöttin meint es gut mit uns!
Die letzte Nacht unserer gemeinsamen Reise endete mit einer leichten Eskalation in einer kebapähnlichen Bude in San Jose. Einige Studenten besetzten daraufhin stundenlang die Klos des Casa Leon. Zum Abschied fanden sich jedoch FAST alle in der Lobby des Hotels ein. In diesem Sinne verabschieden wir uns nun auch von den nicht anwesenden Kollegen. Unser extrem fittes und dynamisches Team wartete schon um 7 Uhr morgens auf die um 8:30 vorbestellten Autos. Mit dabei war auch unser liebgewonnener Hobo-Niederschlagskübel. Chris konnte sich von diesem nicht mehr trennen. Die Autos wurden um ca. 9:30 vorgefahren. Jubelszenen wie jene bei einem Fußballweltmeisterschaftsfinale erschütterten daraufhin das Casa Leon und die umliegenden Bezirke. Alles war nun angerichtet für die große Fahrt auf den Vulkan Poas. Diesen erreichten wir jedoch nie, was aber nicht daran lag, dass sich das erste Auto trotz nüchternem Navigator mehrmals verfahren hat. Schnell hatten sich die Fahrer auch an die Verkehrsregeln und die extrem agressiven Bremsen der Autos gewöhnt. Geblinkt wurde, stromsparend, meistens nur mit der Hand. Doch zurück zum Vulkan Poas. Unsere Reise endete bei strömendem Regen in einer Bar im Nirgendwo, wo jedoch glücklicherweise auch das EM-Halfinale übertragen wurde. Nebenbei wurde ein Fremder mit etwas Geld bestochen um auf unser Auto aufzupassen. Im Lokal musste die hungrige Meute aber leider eine Halbzeit lang auf ihre Pizzen warten. Dank ein paar extrem nervösen Gruppenmitgliedern (nicht Ben, dem der Fußball so oder so sch***egal ist) verließen wir in der 60. Spielminute die Bar und setzten unsere Reise in Richtung La Fortuna fort. Im Zuge dessen wurden wir mit einem atemberaubenden Blick aus dem Fenster verwöhnt. Wasserfälle, Kaffeeplantagen und einsame Ebenen säumten die Umgebung der Straße.Während das zweite Auto von einem Irren, welcher über eine Temposchwelle sprang, überholt wurde und fast mit diesem kollidierte, konnten die Insassen des ersten Autos weiter relaxen. Die Kollision konnte nur aufgrund des perfektionierten 3S Blicks verhindert werden. Einige Kilometer später drängte Auto Nummer 1 einen alten Mann mitsamt Pickup in den Straßengraben. Der Pickup wackelte stark, konnte sich jedoch schnell wieder stabilisieren. Im Rückspiegel sah man im Gesicht des Fahrers sofort das schockbedingte Ergrauen seines Bartes.
Blasenschwäche und enttäuschte Italiener
In der Provinzstadt Venice legten wir eine kurze Pause bei einer Tankstelle ein. Plötzlich entdeckte unser aufmerksamer Andi einen winzigen Fernseher, wie man ihn normal nur aus den Mangroven kennt. Wir kamen gerade rechtzeitig zum Elfmeterschießen zwischen Italien und Deutschland. Der Fernseher war direkt neben der Zapfsäule positioniert, was aufgrund der erhöhten Spannung zwischen den beiden Mannschaften zur Explosionsgefahr führt. Schnell hatte sich trotz Lebensgefahr eine kleine Menschenmenge bei der Tankstelle angesammelt. Nach dem wenig überraschenden Ergebnis setzten wir unsere Reise nach La Fortuna ohne weitere Zwischenfälle fort. Nur ab und zu hoben die Köpfe der Autoinsassen aufgrund von gut versteckten Temposchwellen kurzzeitig ab.La Fortuna und der Vulkan Arenal
Schlussendlich erreichten wir nach ca. 140 km und 6 Stunden Fahrzeit erschöpft das kleine Örtchen La Fortuna, welches direkt unter dem Vulkan Arenal liegt. Im Gegensatz zu den letzten Wochen fanden sich hier auch andere Touristen. Unsere Reiseplanung wurde jedoch mit solch einer Sorgfalt durchgeführt, dass keiner von uns um seinen Platz fürchten musste. Gleich neben der Hauptstraße haben wir uns ein ganzes Hostel gemietet. Dies erwies sich als absoluter Glücksgriff. Neben einer Hängematte, unzähligen Sitzecken und an die 15 Betten findet man so ziemlich alles in unserer Unterkunkft griffbereit vor.Bei der Ankunft wurden wir mit vielen guten Tipps für die kommenden Tage versorgt. Die kommenden Tage werden somit sicher nicht langweilig. Doch halt, eine nicht unbedeutende Kleinigkeit fehlte. Dieses Problem wurde jedoch in Form von 15 Litern Bier und einer Flasche feinstem costaricanischen Rum gekonnt beseitigt. Auch Nebenprodukte wie Nudeln wurden bei unserem Einkauf nicht vergessen. Das Bankenroulette traf diesmal Chris besonders hart, welcher sich nun mit Sozialleistungen durch den Urlaub kämpfen muss. Da Meteorologen niemals wirklichen Urlaub machen wurde ein Kestrel mitten im Wohnzimmer positioniert.
Die erfassten Livedaten werden speziell für die morgige Zufallsprognose verwendet.
Zu späterer Stunde kam es in La Fortuna zu einem relativ deutlich spürbaren Erdbeben - ob das an unserer Ankunft liegt oder nicht sei dahingestellt. Das Erdbeben wurde mit einer Stärke von 5,3 im Bereich Rincon de la Vieja gemessen, eines unserer nächsten Ziele. Da Andi schon sekündlich in einen komatösen Tiefschlaf fällt, verkünden wir hiermit das offizielle Ende des heutigen Tages.
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