Montag, 4. Juli 2016

Unser zweiter Tag in La Fortuna startete mit großer Trägheit und geringer Dynamik unserer Gruppenmitglieder, sodass sich die Rotte erst zu fortgeschrittener Tageszeit auf den Weg zur Lava-Lounge machte, wo der Besitzer es kaum erwarten konnte, uns das Frühstück zu servieren, welches wir mit Genuss verspeisten. Um unserer gewohnten Höflichkeit zu entsprechen, entschlossen sich zwei von uns, der Lounge im Gegenzug zum Erhalt von Smoothies (einer davon wurde mit extra für uns eingeflogenen spanischen Erdbeeren zubereitet) einige Colones zu überreichen. Im Anschluss starteten wir zufrieden eine Einkaufstour in der Stadt, ständig begleitet von Andi's Missfallen über das "amerikanisch geprägte" touristische Ambiente der Metropolregion La Fortuna, wo es sogar "drive-in Bankomaten" gibt, mit Staubildung wie auf der Südosttangente nach einem Unfall.


Stau am Bankomaten

Anschließend das große Warten. Mit einem Bus von San Jose aus sollte Anna um 10:15 in La Fortuna ankommen. Treffpunkt sollte vor der Kirche von La Fortuna sein, wir entschlossen uns jedoch, dem Herren Gebete zu schicken, um Anna eine komplikationsfreie Fahrt zu ermöglichen, was auch (die Verspätung von über einer Stunde nicht berücksichtigt) gelang.
Später trennten sich unsere Wege vorübergehend, aufgrund einer starken horizontalen und vertikalen Divergenz unserer Interessen kam es innerhalb der Gruppe zu einer Spaltung der Gesellschaft, nicht unähnlich jener vor der (doch noch nicht ganz) vergangenen Präsidentschaftswahl in unserer Heimat. Während sich ein tapferes Dreiergespann bestehend aus Martin, Isabel und Peter in unser motorisiertes Gefährt begab, um unbekannte Quellen vulkanischen Ursprungs ausfindig zu machen, machten sich andere zu Fuß auf den Weg in ferne Tierreservate (Andi, Anna+Gruppe) oder blieben den Großteil des Tages dynamisch auf Couches oder in Hängematten liegen (der noch nicht genannte
Rest).


Die vulkanischen Quellen wurden gefunden

Bevor die Erlebnisse der einzelnen Gesellschaftsschichten im Detail beleuchtet werden, erfolgt im kommenden Absatz ein Nachtrag zu unserer großangelegten Indoor-Messkampagne mit dem Kestrel 4500:

Wie aufgrund der langjährigen Erfahrung unseres Teams zu erwarten war, verliefen die Messungen neben der Hängematte erfolgreich und die Aufzeichnungen sind ohne jede Unterbrechung vorhanden. Ein durchgeführter SNHT-Test (für die nicht Klima-Erprobten: Standard Normal Homogenity Test), für den als Referenz die staatliche Wetterstation von La Fortuna herhalten musste, ergab keinerlei Inhomogenitäten der Messreihe. Somit stehen nun kontinuierliche, qualitativ hochwertige Wetter- und Klimazeitreihen aus La Fortuna zur Verfügung. Durch den Einbezug dieser Daten in die Datenassimilation zahlreicher numerischer Wettermodelle konnte die Qualität dieser Modelle, insbesondere was die tropischen Gebiete angeht, entscheidend verbessert werden. Insbesondere stellte sich heraus (Zitat Christoph M.), dass "wenn es einen Tag nicht regnet, es am nächsten Tag in der Früh regnet."

Nun aber zu den weiteren Ereignissen des heutigen Tages, beschrieben aus der Sicht der jeweiligen Gruppenmitglieder. Die Hängemattenbesetzer werden hierzu nichts beitragen, zu geschafft sind sie noch von den Strapazen dieses Tages.

Martin H. (Gruppe Vulkanwasser):  "Es war eine spontane Entscheidung, die sich aber voll ausgezahlt hat. Weltklasse!"

Andreas M. (Gruppe ferne Welten): "Der Weg schien kein Ende zu nehmen. Es war hart, fast zu hart, doch am Ende kamen wir nach tausenden von Kilometern...ähm,entschuldigung... Metern ans Ziel"

Nachdem wir ohnehin in einer teuren Ami-Touristenstadt unsere Unterkunft fanden, musste das letzte Abenmahl besonders günstig sein: Novellitos' Steakhouse.
So günstig, dass Andi als Sozialschmarotzer weiterhin unsere Reisekasse belasten muss.




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