Sonntag, 10. Juli 2016



Früher Aufbruch und Beinahe-Kollision

Der heutige Tag startete früh, ungewöhnlich früh für die als träge Masse bekannte Gruppe. Bereits knapp nach 6 Uhr machte sich der fleißige und motivierte Andreas M. auf, um das von den Abenteuern des vergangenen Tages ein klein wenig mitgenommene Auto auf Vordermann zu bringen. Grundsätzlich trat eine neue Regelung in Kraft: Bis 8:00 Uhr hatte sich jeder zum Frühstück (natürlich mit Meerblick) einzufinden, um 8:30 sollte zusammengepackt sein. Bei Nichteinhalten dieser Fristen sollten empfindlichste Strafzahlungen an unsere Gemeinschaftskasse geleistet werden.
Während sich die absolute Mehrheit vorbildlich verhielt, entpuppten sich die Besetzer des Bungalows P.K. und C.M.  (aus Gründen der Menschlichkeit werden hier keine Namen, sondern nur Initialen genannt) als Kern der ansonsten heute gar nicht so trägen Masse, zur Leistung von Strafzahlungen kam es dann jedoch nicht. Um 9:30 Uhr schließlich stand die Fahrt gen Montezuma an. Bergstraßen, deren Kurven den Glockner vor Neid erblassen lassen würden, sowie Krater vom Schlage Yucatans erforderten das gesamte Können unserer erfahrenen Lenker Martin H. und Christoph M.. Schwierig, aber noch ohne größere Komplikationen schaffbar, wäre da nicht das waghalsige Flugmanöver eines großen dunklen Vogels gewesen, das beinahe dafür sorgte, dass eines unserer Gefährte den Weg in die dichte Vegetation der hier wechselfeuchten Tropen fand. 

Gegenverkehr auf kurviger Bergstraße
 Montezuma - Hippies, Wale und lautes Getier

Auf dem weiteren Weg nach Südosten zu sicherten wir noch Informationen über die Fährverbindungen, die uns an nicht allzu fernen Tagen zurück in Richtung San Jose bringen sollten. Im Zuge eines Wendemanövers unseres Straßenakrobaten Martin H. kam es beinahe zum offenen Krieg mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, dessen Schuld durchaus bezweifelt werden darf. Danach stand einem gemütlichen Nachmittag am Playa Montezuma nichts mehr im Wege. Der Ort Montezuma zeichnet sich insbesondere durch seine „chillige“ Atmosphäre, unterstützt durch einen gefühlten Hippieanteil von nahezu 100% und eine nicht vorhandene Verkehrsordnung aus.
Es folgt der Höhepunkt des Tages. Während sich der Pazifik mit mächtigen Wogen gegen das Festland warf, tauchten  in den Küstengewässern  zwei Buckelwale, einer davon wohl noch ein Baby, auf und sorgten so für ein Naturschauspiel, begleitet von intensiver Tätigkeit unserer Fotografen. Belästigt von einigen Bootsfahrern, suchten die Wale schließlich das Weite und ließen unsere Gruppe zufrieden, aber zunehmend hungrig (wenn auch nicht mit Appetit auf Wal, wird zumindest vom Verfasser dieser Zeilen gehofft) zurück. 

Buckelwal vor Montezuma
Der Tag endete mit einem köstlichen Abendessen in einem israelisch geprägten Restaurant. Besonders hervorzuheben sind hier die mit heißester Liebe zubereiteten Smoothies. Bemerkenswert, wie es gelingt, Eiswürfel zu produzieren, die selbst bei tropischen Bedingungen (Messungen mit dem Kestrel 4500 ergaben Werte von 30 über 28°C in der Umgebung) nicht schmelzen.
Während sich die Gruppenmitglieder langsam zur Nachtruhe begeben, ertönen die schauderhaften Rufe der Brüllaffen aus den Baumwipfeln in unmittelbarer Nähe unserer Bungalows.

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