Samstag, 9. Juli 2016

Isi und die starken Männer



(K)ein Tag zum Ausspannen

In Erwartung eines ruhigen Tages wachten wir ohne Wecker und mit Meerblick auf. Für unser Frühstück wurden alle persönlichen Vorlieben berücksichtigt: Zusätzlich zu einem Teller Früchten, standen sowohl Scrambled-Eggs als auch Spiegelei mit Toast zur Auswahl.
Nachdem uns Theo, der Heinzi von unserem Hostel, die besten Strände in der näheren Umgebung auf der Karte vorgestellt hatte, entschieden wir uns natürlich für  den Schönsten. Der Weg dorthin sollte jedoch noch einige Überraschungen für uns bereithalten. Theo erklärte uns, dass für diesen „nur ein Fluss“ zu durchqueren sei. Das trifft sich gut, denken wir, denn auf eine richtige Flussdurchquerung warten wir schon viel zu lange.
Gesagt, getan, wir fahren los.
Nachdem besagter Heinzi mit französischem Akzent sogar die Navi-Route direkt am Handy abgesegnet hatte, fuhren wir bedenkenlos ins Gelände. Langsam wurden die Straßen schmäler, die Gatschlacken tiefer und von dem Angekündigten „diesen Weg fährt jeder“ zeigte sich nichts. Niemand kam uns mehr entgegen, und die Tankstelle, an der wir links abbiegen sollten, sollten wir auch nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Isi und die starken Männer

Nachdem sich der Spruch „jetzt müssen wir bald da sein – jetzt kann der Weg wirklich nicht mehr schlimmer werden“ einige Male wiederholt hatte, standen wir tatsächlich am Point of No Return. Es bot sich der Anblick einer mörderischen Spurrinne, die nur darauf wartete, dass Touristen auf ihr aufsitzen. Im letzten Moment konnte Andi, unser heutiger Fahrer die Katastrophe abwenden und das Auto auf leichtem Abhang in die nächste Gatschlacke anhalten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits zig dieser hinterlistigen Fallen überwunden, doch diese war anders: Der Untergrund war dermaßen matschig, dass Andi sie mit Glatteis verglich. Weiters lag die Stelle in einer Kurve, sodass selbst mit Schwung kaum mehr etwas zu machen gewesen wäre. Ein Weiterfahren hätte das endgültigte Ausscheiden von Auto Nr. 1 zur Folge gehabt, denn aus dermaßen tiefen Matschgräben hätte uns nur mehr ein Traktor befördern können.
Es gab also nur eine Option: Zurück!

Erst unter Verwendung aller Kräfte gelang es uns, die Vorticity der Autoreifen auf den Erdboden zu übertragen und damit eine Translation unseres Kraftfahrzeugs zu bewirken. Dieses Prozedere wiederholte sich am Rückweg leider viel zu oft.
Doch das nicht genug. Auch die Anschiebenden mussten einige Opfer bringen: Die fliegenden Gatschbrocken vom Reifenprofil führten erwartungsgemäß nach Newton in direktem Flug zu vielen Treffern derselben bis hinauf ins Gesicht. Die Anschieber ließen sich nicht unterkriegen und bewiesen unter Schweiß und äußersten Bedingungen vollen Einsatz. Besonders hervorzuheben ist hierbei Peter K., der daraufhin einstimmig zum Man-Of-The-Day gewählt wurde.

Playa Barrigona, das Ziel unserer Träume

Playa Barrigona

Nach erneuter Durchquerung eines Flusses, den wir aufgrund anwesender Einheimischer ("Es bien") ohne eigene Besichtigung querten, der sich viel tiefer erwies als ursprünglich angenommen, erreichten wir den wohl schönsten Strand Samaras: Playa Barrigona, den wir nun praktisch für uns allein hatten. Der Sandstrand bot uns beste Bedingungen zum Wellenreiten, Sonnen und Beobachten der Krabbenkämpfe um unsere Bananenchips.

Martin flüchtet vor der Monsterschildkröte
Erst die Sichtung einer riesigen Killer-Schildkröte in den Wellen führte zum vorzeitigen Abbruch des Strandurlaubs, bzw. die Sehnsucht nach einer richtigen Dusche, für die wir im Rückweg aber 20 Minuten Umweg in Kauf nahmen um nicht erneut Anschieben zu müssen.

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