| Die Luft ist draußen. |
Nach anfänglichen Schwierigkeiten (verschollener Wagenheber) war der Reifen schnell gewechselt und alle in Aufbruchsstimmung. Warum eigentlich? Die gleiche Geschichte fand in den nächsten 2h dann noch mit der Versicherung statt – ein Traum. Irgendwann war das dann auch Antonio zu viel und nach einem längeren Gespräch mit tutto gas teilte er uns freudig und kopfschüttelnd mit, dass wir jetzt einfach fahren sollten.
Gesagt getan – erster Stopp: eine leicht verstaube Tankstelle in Liberia. Die Autofirma meinte, wir sollten den Reifen reparieren lassen – also stürmte Andi mit gerade einstudiertem spanisch in die Tankstelle – offensichtlich (oder zum Glück) fand er die richtigen Worte und ein recht stämmiger Tico hantierte schon mit unserem Reifen. Der Vorgang erinnerte etwas ans Flicken von Fahrradreifen – in Costa Rica offensichtlich Alltag. (hoffentlich) Für 3000 Colones (6$) war alles wieder wie neu.
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| Beim Reparieren des Reifens |
Allez les bleus
Martin war schon mehr als nervös (merkte man aber überhaupt
nicht am Fahrstil), war doch schon in guten 30 Minuten Ankick fürs
EM-Halbfinale. Für die nächsten 2 Stunden sollte das Cafe Europa direkt am
Flughafen Liberia zum Hotspot werden – inklusive mehr als nur tief fliegender
Flugzeuge. Die Live-Berichte über den erneut ausbrechenden Vulkan Turrialba
wurden kurzer Hand durch Fußball ersetzt – ist ja nicht so schlimm, wenn ein
gar nicht allzu weit entfernter Vulkan eine 1 km hohe Rauchwolke ausspuckt. Die
in einem der letzten Blogs schon als Europameister bezeichnete DFB-Auswahl
(Anm. der Redaktion: Keine Ahnung wie es diese Bemerkung durch die hohen Qualitätskontrollen
schaffte) verlor unter großem Jubel von Teilen unserer Truppe gegen Frankreich
mit 0:2. Die Reaktion der Deutschland-Sympathisanten kann man sich hier gerne
selbst vorstellen. No hay paso
Nach dem dieses leidige Kapitel auch endlich abgehakt war,
ging die Reise mit unseren Boliden weiter – das Ziel: Samara. An vorderster
Front merkte man Auto Nr.2 eine etwas deprimierte Fahrweise an, während Auto
Nr.1 in komplette Partystimmung verfiel und unbestätigten Gerüchten zu Folge
auch ein leichtes Erdbeben der Stärke 2.1 auslöste. Hauptverantwortlich dürfte
dabei der jetzt schon legendäre Stammradiosender von Auto Nr.1 gewesen sein: Noventa
Y Uno Punto Cinco – EFFFEEEEEEEEEEEEEEE EMEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE. (91.5 FM) Selbst
der Umstand, dass das anführende Fahrzeug unter tosendem Gehupe der anwesenden
Polizei-Streife ohne auch nur zu zögern in eine Einbahnstraße einfuhr (und Auto
Nr.1 ohne zu Zögern nachfuhr – obwohl das Verbotsschild sogar noch richtig erkannt
und übersetzt wurde) konnte die Stimmung nicht drücken. Verfolgt von
Polizei-Sirenen bogen wir ohne zu Blinken und mit Vollgas in ein Ghetto-Viertel
ein – die Polizei konnte unseren Boliden natürlich nicht folgen und wir konnten
die Reise nach Samara gemütlich fortführen. Auf dem Weg begrüßten uns dann noch
mehrere Arbeiter, die uns aus den Anhängern ihrer Klein-LKWs begrüßten und Auto
Nr.2 aus reiner Belustigung in eine Temposchwelle trieben. Der nachfahrende
Bolide hatte dabei natürlich auch seinen Spaß.
| Nicas am Heimweg von der Arbeit |
Paradiso
Kurz nach Beginn der Dämmerung erreichten wir dann endlich
Samara – und auch gleich wieder eine Polizeikontrolle, die aber sofort sah,
dass man mit uns nicht vernünftig reden konnte und von uns ab lies – äußerst praktisch.
Vorbei an traumhaften Palmen-Stränden ging es dann zu unserer neuen Unterkunft –
mit traumhaften Blick auf eine Bucht samt Sandstrand und Palmen und zusätzlich
noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. So lässt es sich Leben!

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