Wandern am Limit
Der zweite Tag begann mit Morgensport in den Straßen von La Fortuna, doch schon nach der ersten Kreuzung bemerkten wir aufmerksame Blicke von zahlreichen Lokalbesitzern. Einer davon lud überraschend zu Speis und Trank. Die nächste Sensation ließ nicht lange auf sich warten: Es gab keinen Gallo Pinto!!Nach dem hervorragenden Früchtstück packten wir unsere 7 Sachen (Kestrel, Rucksack, Badehose, Handtuch, Getränk, Bananenchips, Schoki) und fuhren mit unserem Ferrari zur nahegelegenen Observatory Lodge. Der Weg dorthin war mit österreichischen Forststraßen zu vergleichen, was zu muchas problemas führte. Dank des erfahrenen Chauffeurs kam es zu keinen größeren Schäden an Auto und Personen. Am ersten Parkplatz lief ein aufgeregter Einheimischer auf uns zu und erklärte uns die verschiedenen Wege auf einer Karte und erzählte uns die Geschichte des Nationalparks. Als wir dort geparkt hatten sahen wir in der Ecke des Parkplatzes einen alten Kleinbus, davor einen verarmten Mann mit einem Messer spielend auf einem Sessel sitzend. Das verunsicherte uns und wir entschieden uns zum offiziellen Parkplatz hoch zu fahren. 10 Dollar pro Person mussten wir hierfür liegen lassen. Sofort bemerkten wir, dass wir nun in einem riesigen Anwesen eines Kanadiers gelandet sind, der vermutlich Teile des ehemaligen Waldes entfernt hat, um hier Touristen ein filmählniches Ambiente ähnlich Jurassic Park zu bieten. Im Nachhinein ärgerte es uns, dass wir nicht den Einheimischen Parkwächter unterstützten, der nach eigener Aussage gegen den Besitzer der Lodge ankämpft. Vielleicht wartete der Mann mit dem Messer nur auf diesen ominösen Kanadier. Der Aufstieg zum Cerro Chato, einem wunderschönen Kratersee, verlief überraschend steil und unwegsam. Die starken Ausschwemmungen sorgten dafür, dass die Kleingewachsenen unter uns die Umgebung oftmals nicht mehr wahrnehmen konnen.
Leider blieb uns der Blick auf den Kratersee wegen Nebels verwährt. Vielleicht eine Strafe Gottes.
| Isi beim rusitkalen Aufstieg |
In diesem Gebiet trifft man auch auf sogenannte WanderInnen, die mit Sandalen und Stöckelschuhen die stark ausgewaschenen Wanderwege erobern wollen. Auf ein "Hola" wartet man vergebens. Vielmehr ist ein "Hello" verbreitet. Beim Rückweg vom Kratersee spaltete sich unsere Gruppe auf. Eine nahm denselben Weg wie beim Aufstieg, die andere versuchte einen viel weiteren und schwierigeren.
Wettlauf mit der Zeit
In der ersten Gruppe war auch unser Schlangenexperte Chris vertreten, welcher schon nach kurzer Zeit über eine hochgiftige Korallenotter stolperte. Ihr Biss kann tödlich ausgehen. Diese hatte aber so großen Respekt vor dem Schlangenkenner und verschwand recht schnell im Unterholz. Ebenso in der ersten Gruppe war der bekannte Epiphytenforscher Martin H., der deutschen Touristen verschiedenste Pflanzen akribisch erklärte. Ein Highlight war der von 1, 2, 3, 4, 5, 6, SIEBEN verschiedenen Moosarten bewachsene Baum. Einer der deutschen Touristen war so begeistert, dass er den Weg im Auto der Gruppe bis nach La Fortuna mitfuhr.| hochgiftige Korallenotter |
Aber ihr eigentliches Ziel wurde erreicht. 15 Minuten vor Eintreffen der zweiten Gruppe konnten sie sich schon dem Geschmack einer frischen Ananas widmen.
Sein Kampf
Nach gemeinsamem Duschen hatte sich Chris überraschend vom Sozialschmarotzertum verabschiedet und Peter kämpfte erfolglos gegen das Kreditkartenunternehmen seines Vertrauens.Nicht nur das, er hatte auch große Probleme beim Kampf gegen die etwas schmal gehaltenen Abflussrohre der costaricanischen Toiletten. Die Lösung war ein topfunktionierendes, frisch geschliffenes Schweizer Taschenmesser.
Anschließend stand ein gemütliches und exzellentes Essen in einem Mediterranen Restaurant an. Neben dem Verspeisen von XLarge Pizzen, im Volksmund auch Gerätepizzen genannt, wurde man dort auch mit atemberaubender Wrestlingübertragung bei Laune gehalten.
Danach wurde eine abendliche Chillout-Area eingerichtet und Zuckerwasser genossen.
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